Bad Earth 10: Jenseits der Grenze by Weinland Manfred

Bad Earth 10: Jenseits der Grenze by Weinland Manfred

Autor:Weinland, Manfred [Weinland, Manfred]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»Zeitverschiebung?«

Schon das Wort bereitete ihm Bauchschmerzen. Seiner Meinung nach hatte sich die Zeit schon mehr als ausreichend verschoben – und klar zu ihren Ungunsten.

Scobee klärte ihn auf, was damit tatsächlich gemeint war. »Wenn ich alles richtig verstanden habe – korrigiere mich, Darnok, wenn ich was Dummes sage, du weißt, ich bin nicht keelon –, herrscht im Innern der Hohlkugel eine andere Eigenzeit als die, in der wir leben. Normalerweise leben. Inzwischen hat Darnok uns mit Hilfe seines ominösen Magoos angeglichen – frag bitte nicht, was das nun schon wieder ist. Wir schweben nicht länger im vermeintlichen Nichts. Wir treiben zwar tatsächlich in einem Vakuum, aber wir sind jetzt wieder imstande, unsere Umgebung wahrzunehmen. Wäre es anders, wüssten wir noch immer nicht, dass es außer uns überhaupt noch etwas innerhalb der Kugelsphäre gibt.«

»Jemand manipuliert nicht nur mit Bäumen und Gegenständen, sondern ganz offenbar auch mit der Zeit«, dachte Cloud laut. »Woran erinnert mich das bloß? Darnok?«

Der Keelon blieb stumm.

»Es erinnert mich an unsere Wurmlochpassage«, gab sich Cloud deshalb selbst die Antwort. »Was die interessante Frage aufwirft, ob die Bewohner des Kubus irgendetwas mit der Invasion der Erde zu tun haben könnten.«

Er ignorierte die skeptischen Blicke von Scobee, Resnick und Jarvis.

Welcher Art Darnoks Blicke waren, blieb ihm ohnehin verborgen.

»Ich denke, ich kann es euch sagen«, erklang dessen Stimme, als Cloud schon nicht mehr mit einer Reaktion rechnete.

»Sagen? Was?«, fragte Scobee.

»Wer euch in diese Zeit holte.«

Ein einziger Satz genügte, um ihm die volle Aufmerksamkeit aller zu sichern.

»Wer?«, schnappte Jarvis.

»Ich«, sagte Darnok. »Ohne mich wärt ihr vor langer Zeit an einem ganz anderen Ende der Galaxis herausgekommen, als es dann tatsächlich geschah. Und ihr hättet eure Zeit, eure Gegenwart, niemals verlassen.«

»Wo?«, fragte Resnick. Seine Stimme klang belegt. »Du klingst, als wüsstest du sehr genau, wo wir herausgekommen wären.«

»Im System der Nargen. Wo die Armada der Äskulap-Schiffe, wie ihr sie nennt, erbaut wurde. Und von wo aus ich der Spur folgte, die mich schließlich weit aus meiner Zeit zurück zu dem Moment führte, in dem euer Volk mit den Äskulaps konfrontiert wurde. Eine Zeit, in der die Menschen, das habe ich sofort erkannt, noch keine Erinjij waren … All dies ist auch für mich rätselhaft. Ich möchte jetzt nicht weiter darüber reden. Später. Es wird sich eine Gelegenheit bieten, alles zu erörtern. Bis dahin …«

»Bis dahin?«, fragte Cloud seltsam berührt. Zum ersten Mal hatte sich Darnok wenigstens andeutungsweise geöffnet und in die Karten schauen lassen.

»… sollten wir so viel wie möglich Wissen über diesen absonderlichen Ort sammeln, der mich Kraft kostet. Ihr ahnt nicht, wie viel Kraft. Ihr ahnt nicht, wie viel ich aufbieten muss, um diese andere Zeitkonstante zu halten …«

»Sein Magoo«, erklärte Jarvis, ohne sich die Mühe zu machen, nicht süffisant klingen zu wollen.

»Wäre es nicht klüger, die Sphäre schleunigst wieder zu verlassen, bevor deine Kraft versagt?«, fragte Scobee betont mitfühlend, als hätte sie das Bedürfnis, Jarvis’ Schroffheit irgendwie auszugleichen.

»Draußen warten die Schwärme und Königin Lovrena«, erinnerte Cloud.

Das genügte.

Darnok steuerte das Karnut auf den fernen, verwaschenen Fleck zu, der sich bislang einer genaueren Analyse entzog.



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